Mobiltelefonieren ist in dem Land der Mobiltelefone gar nicht so leicht wie man denken mag. Jedenfalls nicht, wenn man aus dem Ausland kommt.
Dieser Ratgeber stellt ich die verschiedenen Möglichkeiten in Korea mobil zu telefonieren vor.
In Korea telefoniert man, wie auch in Japan nicht mit dem GSM-Standard, sondern mit CDMA. Ein normales GSM-Telefon hat deshalb in Korea keinen Empfang. Wer ein neueres UMTS-Telefon sein Eigen nennt, hat Glück. In den letzten Jahren wurde das 3G-Netz so weit ausgebaut, dass ein flächendeckender Empfang möglich ist.
Je nach dem wie die Konditionen des Anbieters sind, ist also Roaming mit einem UMTS-Telefon in Korea möglich, d.h. man kann in Korea telefonieren, SMS empfangen und versenden. Während das Empfangen von SMS meist kostenlos ist, können beim Telefonieren horrende Gebühren auftreten. Das gilt auch für das Empfangen von Gesprächen!
Es bietet sich also an, nach Alternativen umzusehen. Welche die bessere ist, hängt vor allem von der Aufenthaltsdauer ab.
Für Kurzaufenthalte / Urlaubsreisen
Auf den Flughäfen und auch im Flughafenterminal in Seoul können bequem Mobiltelefone gemietet werden. Die Kosten sind überschaubar, man zahlt pro Tag. Wer vorher im Internet reserviert, erhält einen Rabatt. Ebenso gibt es Rabatt für die zweite und folgende Miete bei der selben Gesellschaft. Ab und zu gibt es auch Sonderangebote wie kostenlose SMS.
Anbieter sind KTF, SK Telecom und Skype. Reservierungen können nach erfolgter Anmeldung auf der Webseite von Tour2Korea gemacht werden.
Nur positive Erfahrungen habe ich mit KTF gemacht, obwohl die Mietpreise von 2.000 Won bzw. 1.500 Won recht happig sind.
Geschäftsreisende die kein UMTS-Telefon besitzen und für die deshalb kein Roaming möglich ist, also meist Blackberrybesitzer, können ebenso ein Mobiltelefon mieten. Die eigene Rufnummer wird dabei auf dieses Telefon umgeleitet. Das ganze ist recht teuer, da man neben den Sim-Roaming-Gebühren an den koreanischen Anbieter auch noch die Gebühren des heimischen Telefonanbieters zahlen muss.
Mittellange Aufenthalte
Obwohl kein Koreaner es glauben mag, es gibt auch Prepaid-Telefone. Manchmal kann ein neues Telefon dafür gekauft werden, aber eigentlich muss ein gebrauchtes gekauft werden. In einem normalen Telefonladen ist das Angebot von gebrauchten Telefonen sehr schrotig. So lohnt sich ein Gang zum Techno Mart (Seoul Subway Line 2 Gangbyeon Station) in Seoul, dort gibt es sehr viele gebrauchte Telefone in gutem Zustand. Eine Registrierung als Ausländer ohne Alien-ID-Card ist im selben Gebäude bei KFT möglich.
Achtung! Unbedingt nachfragen, für welchen Anbieter das Telefon geeignet ist! Koreanische Telefone sind an einen Anbieter gebunden und können auch nicht freigeschaltet werden da die Firmware eine andere ist.
Nach meinen Erfahrungen ist KTF der billigste Anbieter.
Langzeitaufenthalte
Für Langzeitaufenthalte bietet es sich an, einen Telefonvertrag abzuschließen. Zu einem sehr happigen Preis kann ein Mobiltelefon gekauft werden. Meist muss noch ein Pfand (Deposit) von bis zu 200.000 Won hinterlegt werden. Dafür ist die monatliche Gebühr recht klein und man hat auch noch günstige Gesprächsgebühren, die von einem Konto abgebucht werden. Verträge können meist nur für 2 Jahre abgeschlossen werden und es wird eine Alien-ID-Card (dauerhafte Aufenthaltserlaubnis) benötigt.
Erhältlich sind Verträge an jeder Ecke, SK und KTF sind die größten Anbieter. Nicht aufgeben wenn der Ladeninhaber meint, man bekomme als Ausländer keinen Vertrag, sie wissen es nicht besser. Im Laden gleich daneben ist es meist kein Problem. Wer direkt zur Telefongesellschaft KTF möchte, findet diese Gesellschaft im Techno Mart (Seoul Subway Line 2 Gangbyeon Station) in Seoul.
Hinweise
Eine Frage die man sich früher oder später stellt: Warum ist Telefonieren in Korea so teuer?
Das liegt vor allem daran, dass Mobiltelefone ein Statussymbol sind. Jeder möchte das neueste und tollste Handy haben. Wettbewerb findet nur über die Features und Style statt und nicht über den Preis. So kommt es, dass ein schickes Samsung Klapphandy ohne Vertrag in Deutschland nur 25 Euro kostet, in Korea aber für das vergleichbare Modell 100.000 Won mit 2 Jahresvertrag hingelegt werden müssen.
Trotzdem lohnt das Kaufen! In fast allen Telefonen ist ein sehr sinnvoller Koreanisch-Englisch-Übersetzer integriert. Also vor dem Kauf danach fragen.
Unbedingt sollte man sich auch das Telefon im Laden auf Englisch umstellen lassen, da in Korea üblicherweise nur koreanische Bedienungsanleitungen mitgeliefert werden.
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